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endstation sóller. am kleinen bahnhof steigen wir aus dem roten blitz, der historischen kleinbahn, die uns von bunyola her gebracht hat. wir spazieren richtung ortsmitte und bewundern die traumschönen gärten. hier blüht alles in den schönsten farben. und das das ganze jahr über.
die mauren, die schon vor über 1000 jahren die olivenhaine und das öl zu schätzen wussten, gaben dem bezaubernden ort inmitten hoch aufragender berge, idylischer oliven- und orangenhaine seinen spitznamen tal des goldes.
am placa de mercat machen wir halt. wir stehen vor einem kleinen lädchen von fet a sóller. die landwirtschaftsinitiative fet a sóller bietet ein ausgewähltes sortiment mallorquinischer spezialitäten an. mehr infos gibt es in einem weiteren post, aber kommt doch erst mal mit rein.
zitrusfrüchte, gemüse, marmeladen, essig, eingelegtes, olivenöl, salz, honig, ziegenkäse, gewürzmischungen, wein und weitere köstlichkeiten füllen den kleinen laden.
und gin. der cabraboc dry gin de mallorca wandert auch gleich in meine einkaufstasche. die unter der sonne mallorca gewachsenen wacholderbäume liefern mit ihren beeren eine wichtige grundzutat für den gin. neben der angenehmen wacholdernote sorgen feinste weindestillate und die würzigen kräuter des gebirgszugs serra de tramuntana für die mallorquinischen aromen. so der pressetext. und den unterschreibe ich gerne. absolute kaufempfehlung.
tipp: eis essen in der sa fabrica de gelats!
gleich neben dem fet a sóller ladenlokal befindet sich die sa fabrica de gelats, die heladeria – die eisfabrik. ich bin im himmel. im eishimmel. eis geht ja bekanntlich immer. wenn ihr dort vorbei lauft, selber schuld. sagt nicht, ich hätte nichts gesagt. hier bekommt ihr köstliche eiscreme aus den naturbelassenen früchten des tals. das mandeleis ist fantastisch. placa de mercat s/n, 07100 sóller
wer mag, steigt hier in die nächste bahn und fährt zum port de sóller. da wollen wir auch hin, aber ganz so einfach machen wir es uns nicht.
am rathaus vorbei, über den plaça de sa constitució tauchen wir ein in die einkaufsstraße carrer de sa lluna.
kleine boutiquen, obst-und gemüsehändler, metzger, cafés und bars reihen sich hier aneinander. immer wieder bleiben wir stehen, so vieles gibt es hier zu entdecken.
am ende der kleinen gassen ragen immer wieder die gipfel des tramuntanagebirges empor.
nach einer weile werden die ladenlokale weniger und zum schluß lichtet sich die kleine gasse und gibt den blick auf diese traumhafte landschaft frei. ich bin ja viel mehr meermädchen, aber schon in salzburg habe ich festgestellt, wie reizvoll die berge sein können. und dieses gefühl vertieft sich hier noch mal.
tipp: besucht die ölmühle ca´n det in sóller!
auf mallorca gibt es nur noch 3 aktive ölmühlen. die tafona von ca´n det, in der seit 1561 reines olivenöl auf traditionelle weise hergestellt wird, ist eine von ihnen. wir sind hier mit besitzer tomeu verabredet. nach einem kurzen film, der die ursprüngliche herstellung des olivenöls zeigt, führt uns tomeu durch einen zauberhaften, grünen innenhof in die räume der mühle.
hier lagern momentan allerdings nur mandeln, da die olivenernte noch nicht begonnen hat. wenn ihr wissen wollt, wie das mit dem olivenöl genau funktioniert – von der auswahl und ernte der früchte über den pressvorgang bis zu seinen besonderen inhaltsstoffen, schaut euch mal dieses filmchen an. dann seid ihr ein wenig schlauer …
nein, quatsch. von uns muss keiner auf die waage. wir dürfen sofort am gedeckten tisch mit all den mallorquinischen köstlichkeiten platz nehmen.
dort verkosten wir das wertvolle öl, das früher eine haupteinnahmequelle von sóller war und daher liebevoll flüssiges gold genannt wurde. und wenn das öl flüssiges gold ist, dann ist der orangensaft die flüssige sonne … ich hab noch nie so unfassbar guten saft getrunken. auch oliven, öl und käse sind ein kleiner traum.
solltet ihr auf mallorca oder sogar in sóller sein, plant einen besuch unbedingt ein.
wir treten aus den dunklen, kühlen räumen der mühle wieder ins licht, laufen die straße ein paar meter zurück und biegen rechts ab.
unser nächster punkt auf der tour, die besichtigung der zitrusplantage, braucht ein wenig mehr platz und würde hier den rahmen sprengen. aber den post zur tour gibt es beim nächsten mal. verspochen.
gut 3,5 stunden später (kinners, wie die zeit vergeht), machen wir uns mit jeder menge input in den köpfen und in den bäuchen auf zum verdauungsspaziergang. laut plan hatte nicole rose vor, uns auf einer gut 6 km langen wanderung auf zum großteil befestigten wegen mit leichten anstiegen die sattgrüne natur der nebensaison auf mallora zu zeigen. aber manchmal kommt es anders als man denkt und der malloquinischen gastfreundschaft ist es hier geschuldet, dass wir die abkürzung wählen, um noch vor der dunkelheit das bergdorf fornalutx erreichen, das als eins der schönsten dörfer mallorcas gilt.
wie wandern vorbei an schafherden, an uralten olivenhainen und orangenplantagen, manchmal über stock und stein, aber wir geniessen das angenehme klima und die traumhafte aussicht.
nach der kraxelei erreichen wir mit einbruch der dämmerung fornalutx.
alleine der anblick der süßen kleinen gässchen lässt mich schon wieder hachzen … passenderweise hat jutta von den kreativfieber mädels gerade ihre 7 tipps für fornalutx geteilt. wenn ihr mehr über das dorf wissen wollt, klickt mal rüber!
als wir in port de sóller ankommen, ok, das letzte stück wurden wir gefahren, ist es dunkel geworden. wir schlendern am wasser entlang, lauschen dem musiker, der auf der promenade bruce springsteen zum besten gibt und geniessen den ausblick über die bucht. auch wenn ich die jacke dem tshirt jetzt vorziehe, die temperaturen sind immer noch mild. leises stimmengewirr und gelächter ist aus den restaurants und bars zu hören. aber sehr gedämpft. wie es hier wohl im sommer zugeht?
tipp: besucht das agapanto!
schöner kann so ein erlebnisreicher tag gar nicht zu ende gehen. im agapanto, das einen tag später in den winterschlaf fallen wird, speisen wir auf der terrasse mit blick über die bucht von port de sóller. die decken, die inhaberin ana maria sturm uns reicht, nehmen wir dankend an, denn nach innen möchte niemand aus unserer gruppe. wir geniessen es, direkt am meer noch draussen sitzen zu können – ein einzigartiger, magischer ort. am nächsten tag geht es wieder in die graue, kalte heimat. aber den gedanken schieben wir alle weit weg. das gelingt uns vor allem mit hilfe ana marias herzlicher art und den unfassbar leckeren köstlichkeiten, die uns hier aufgetischt werden.
die chefin, die gebürtig aus bayern kommt, setzt bei der wahl der speisen auf achtsamkeit und liebe. salat und gemüse kommen aus eigenem anbau, die eier von glücklichen hühnern aus dem restaurantgarten, der fisch fangfrisch aus dem meer, das fleisch aus freilandhaltung. mallorquinische küche mit niveau. camino del faro, 2 07108 puerto de sóller
wahrscheinlich brauche ich gar nicht zu erwähnen, dass wir auch an diesem abend völlig glücklich in unsere betten fallen. mache ich aber trotzdem. an die hotelbar hat es wieder niemand geschafft …
beim nächsten mal besichtigen wir die finca ecovinyassa. seid ihr dabei?
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alles liebe
★ nike ★
mallorca in der nebensaison durfte ich auf einladung der lindner hotels besuchen. überzeugt hat mich die wunderschöne insel von ganz alleine. ein großes dankeschön an lindner für die tolle organisation, die gute zeit und die möglichkeit einen teil der wunderbaren insel kennenzulernen.
22. Februar 2017 at 19:04
Ach, mein Besuch auf Mallorca ist schon viel zu lange her -damals (vor 4 Jahren) war ich Ende Januar dort und die Schönheit der Insel hat uns alle in ihren Bann gezogen. In Sóller waren wir auch, so schön, was es dort alles zu entdecken gibt.
lg, Miriam
22. Februar 2017 at 20:22
bei der aktuellen wetterlage bin ich versucht, mir jetzt schon ein paar tage im kommenden februar für die schöne baleareninsel zu reservieren… 🙂 liebe grüße an dich!
26. Februar 2017 at 10:37
Oh, sieht das toll aus – da hätte ich jetzt voll Bock drauf, rein in den nächsten Flieger und weg 🙂 Liebe Grüße, Marlene
27. Februar 2017 at 10:10
Weißt du was? Ich war echt noch nie auf Mallorca…
Aber jetzt gerade möchte ich ganz dringend da hin. Toller Post!
Müde Montagsgrüße!
Nic
27. Februar 2017 at 22:22
danke nic, und weisst du was? ich wäre sofort dabei. die kurze zeit im november hat ausgereicht, um mich hals über kopf in die insel zu verlieben. ich hab echt mallorcaweh …
28. Februar 2017 at 16:11
Liebe Nike,
was für ein wundervoller Artikel!
Ich habe glatt das Gefühl, dabeigewesen zu sein – ganz ehrlich.
Und weil ich das nicht war, habe ich gerade spontanes Fernweh bekommen – ich meine: Wie niedlich das alles dort ausschaut! Wunderschön, eine Gegend, in der man gerne alt werden möchte und die man sonst nur von Postkarten und aus Bildbänden kennt.
Danke dir für diese schönen Eindrücke!
Liebe Grüße
Jenni
28. Februar 2017 at 23:49
danke für das kompliment! die gegend dort ist aber auch wirklich so traumschön, dass ich ständig fernweh habe …
1. März 2017 at 9:08
Boah, Nike, ich krieg ganz doll Fernweh bei deinen schönen Bildern! Genau so hab ich Sóller auch erlebt. Als großer Fan von Fet a Sóller bestelle ich mir gerne direkt frische Orangen und Zitronen oder auch Tomaten und Avocado nach Hause. Die Sachen sind so toll. Und wenn ich in Sóller bin, geht natürlich nichts über ein frisches Orangeneis!
Den Tipp mit dem Agapanto merke ich mir, das klingt ganz wunderbar 🙂
Liebe Grüße
Maja
1. März 2017 at 20:24
maja, mir geht es genauso, wenn ich durch meine fotoalben blätter … was für eine fantastische region! ich habe vor zig jahren dort bestellt und werde das mit sicherheit jetzt wieder machen (und dann deine kandierten orangenschalen ausprobieren). und das agapanto würde dir mit sicherheit gefallen!
lieben gruß nach kölle!
2. März 2017 at 11:16
Hach, so ein schöner Bericht und so viele Sachen, die wir auch gemacht haben. Sóller hat uns echt begeistert. Bei Fet a Sóller bestellen wir seitdem regelmäßig – der Orangenessig ist der Knaller! Den Cabraboc Gin müssen wir beim nächsten Mal probieren – dafür haben wir uns durch sämtliche andere Gins der Insel durchprobiert (ein Hoch auf die ginverrückten Spanier!).
LG
Sabrina
6. März 2017 at 18:56
danke, es iat aber auch einfach zu schön dort. ok, ich schreib den orangenessig mit auf die bestellliste und vermerke mehr gintastings für den nächsten trip! 🙂
7. März 2017 at 7:19
Mich hat es bislang ja noch nie nach Mallorca gezogen, wahrscheinlich nachhaltig abgeschreckt durch irgendwelche blöden Ballermann-Stories. Aber deine tollen Bilder und dein liebevoller Bericht macht wirklich Lust, direkt zum Flughafen zu fahren und ein Ticket zu buchen. Oder zumindest die Reiseliste aufzufrischen. Sieht wirklich nach einer tollen Auszeit aus! 🙂
9. März 2017 at 18:32
Da bekommt man gleich Fernweh <3
Ich bin mir ziemlich sicher, Soller noch nie ohne ein Eis verlassen zu haben. Irgendwie gehört das bei einem Besuch einfach dazu 🙂
9. März 2017 at 19:11
ich hab seit november dauerfernweh …
eure seite schau ich mir auf jeden fall auch mal genauer an! 🙂